Unser Vorgehen: KODIS-Referenzmodell

Mit dem Referenzmodell zur Entwicklung kognitiver Dienstleistungssysteme lassen sich datenbasierte Lösungen noch besser planen und transparent umsetzen. Der am KODIS entwickelte Werkzeugkasten besteht aus 18 Modulen, die sowohl nach innen als auch nach außen für Struktur und Modularität innerhalb von komplexen Innovationsprojekten sorgen.

Kognitive Dienstleistungen, so könnte man es zusammenfassen, sind digitale Services, die mithilfe von Methoden und Ansätzen der Künstlichen Intelligenz (KI) einen kundenspezifischen Mehrwert erzielen. Zum Einsatz kommen sie mittlerweile in den verschiedensten Branchen und Unternehmensbereichen, vor allem aber dort, wo eine lernende KI dem Menschen helfen kann, komplexe Prozesse besser zu verstehen oder Lösungen für Probleme zu finden. 

Drei Entwicklungsebenen

Die drei Zeilen bilden drei »Entwicklungsebenen« ab. Unterschieden wird hier zwischen der »Kognitiven Ebene«, also Technologien zur Datenerfassung und -verarbeitung innerhalb des Projekts. Die zweite Ebene ist die »Dienstleistungsebene«, bei der die zu entwickelnden Dienste und ihre Fähigkeiten im Mittelpunkt stehen. Und die dritte Ebene ist die »System-Ebene«, bei der das Business-Ökosystem in den Fokus genommen wird. 

Auf jeder Ebene können nun theoretisch die sechs Arbeitsschritte »Problemverständnis«, »Ideenfindung«, »Konzeption«, »Gestaltung«, »Evaluation« und »Roll-out« nacheinander erfolgen. In der Praxis haben wir es je nach Wünschen der Kunden mit unterschiedlichen Projektphasen und Entwicklungsebenen zu tun. Und so setzt sich ein Projekt in der Regel aus Modulen aus verschiedenen Ebenen zusammen. 

Projektbeispiel

In diesem Beispielprojekt geht es um einen mittelständischen Werkzeug-und Maschinenhersteller mit langjähriger Erfahrung im Bereich Frästechnik. Das Unternehmen ist hochspezialisiert und wird von seinen Kunden für die hohe Qualität und Zuverlässigkeit der angebotenen Maschinen geschätzt.

Nun aber wird das Unternehmen von einem Kunden auf wiederkehrende Ausfälle eines bestimmten Maschinentyps aufmerksam gemacht. Um herauszufinden, woran das liegen kann und wie das Problem behoben werden kann, sollen KI-basierte Services zum Einsatz kommen. Mit diesem Ziel wendet sich das Unternehmen an das Forschungszentrum KODIS des Fraunhofer IAO.

Im Rahmen eines passgenau zugeschnittenen FuE-Projekts entwickeln die Forschenden gemeinsam mit dem Kunden Wege der Nutzbarmachung relevanter Maschinendaten, mit deren Hilfe die Prozesse optimiert und das Produkt verbessert werden kann.

Maßgeschneidert mit System: In diesem Beispiel kommen die farblich hervorgehobenen Module des Referenzmodells zum Einsatz.
© Jelka Lerche