Entwicklungsperspektiven für den Heilbronner Hafen durch H2

H2HN

© Fraunhofer IAO

Ausgangssituation und Projektziel

In Heilbronn liegt mit einem jährlichen Umschlag von etwa 2,5 Mio. Tonnen Gütern der bedeutendste Hafen am Neckar und einer der größten Binnenhäfen Deutschlands. Durch die trimodale Anbindung an Wasser, Schiene und Straße ist er eine wichtige Logistik-Drehscheibe für den Güterverkehr in der Industrieregion Heilbronn. Die Energiewende wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten für den Hafen zahlreiche neue Entwicklungsperspektiven eröffnen, die gleichzeitig aber auch eine umfassende Notwendigkeit der Restrukturierung nach sich ziehen.

Ziel der Studie »H2-Hafen Heilbronn« war es, mit den Akteuren vor Ort beispielhaft Umsetzungspfade hin zu einer Wasserstoffwirtschaft zu entwickeln und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Ausgehend von geeigneten Keimzellen für Angebot und Nachfrage von Wasserstoff wurden unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit Ansätze entwickelt, die in Form eines Leitfadens für andere Häfen und Regionen als Vorbild dienen können.

Lösungsansatz und Forschungsbeitrag

Gemeinsam mit der Hochschule Heilbronn wurden geeignete Akteure auf Angebots- und Nachfrageseite identifiziert sowie Voraussetzungen und Hindernisse der Umsetzung evaluiert. Dabei wurden potenzielle Verbrauchs- und Erzeugungsmengen im Wasserstoff-Ökosystem und Ansätze für die Verteilung und Logistik von Wasserstoff berücksichtigt. Hieraus wurden Handlungspfade für den Heilbronner Hafen entwickelt.

Ein besonderer Schwerpunkt von KODIS lag in der Entwicklung einer digitalen Simulation, welche die Wertschöpfungskette der Wasserstoffwirtschaft in Form von Umsetzungsszenarien aufzeigt. Möglichkeiten zu Erzeugung, Transport, Speicherung und Verbrauch von Wasserstoff im Heilbronner Hafen wurden so anschaulich und nachvollziehbar aufbereitet. Die Simulation wurde in Kooperation mit dem Team »Visual Interactive Technologies« vom Fraunhofer IAO in Stuttgart auf einem virtuellen Planungstisch visualisiert und konnte so einen Beitrag zur Vermittlung von Entwicklungsperspektiven der Wasserstoffwirtschaft leisten.

Leitfaden

Als ein zentrales Ergebnis des Projekts wurde der Leitfaden »Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft am Beispiel von Binnenhäfen« entwickelt. Dieser soll Entscheidungsträger, Hafenanlieger und deren direktes Umfeld dabei unterstützen, Ansatzpunkte für eine Transformation in Richtung einer Wasserstoffwirtschaft zu finden. Der Leitfaden liegt unter dem folgenden Link zum Download bereit. 

Projektpartner:

Hochschule Heilbronn (Projektkoordination)

Gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg